Allerlei Buntes

Persönliche Veränderungen in Büchern – und warum sie so wichtig für uns selber sind.

Einen wunderschönen guten Morgen,

heute macht die Blogtour zu Sontje Beermanns Buch „Rache ist Metal. Change your colour 1“ bei mir Halt. Das Buch war Bestandteil einer Buchbox von Lexys BookDelicious und für mich eine ganz neue Erfahrung sich auf so ein Abenteuer einzulassen.

Passend zu dem Buch soll es hier heute um Persönliche Veränderungen in Büchern gehen und welche Bedeutung wir für uns selber darin finden können.

In „Rache ist Metal“ begleitet wir eine Protagonistin, die auf den ersten Blick wirklich unsympathisch ist. Sie ist dominant und herzlos im Beruf, so dass ihre Kollegen ihr aus Rache eine Reise auf der Metalcruise schenken, eine Veranstaltung, die auf den ersten Blick das absolute Gegenteil des Charakters von Alexandra Lorenz ist.

Doch während sie nach Entdecken ihrer „Bestrafung“ erst noch vollkommen negativ dieser neuen Erfahrung gegenüber steht, wandelt sich ihr Empfinden je mehr Zeit sie auf dem Schiff verbringt.

Das soll es jetzt an Inhaltlichem auch gewesen sein (schließlich ist das hier weder eine Buchvorstellung noch eine Rezension), aber lasst uns doch einmal über Veränderungen reden.

Jeder der sich schon einmal ein bisschen mit dem Schriftstellerischem auseinandergesetzt hat, weiß dass realistische Figuren immer eine Entwicklung in der Geschichte durchleben sollen. Wie oft liest man in einer Rezension, dass Charaktere zu flach bleiben würden und man einfach keine Entwicklung spürt?

Doch warum ist das für einen Leser eigentlich so wichtig? Warum will ich als Leser eine Entwicklung der Figuren miterleben? Meiner Ansicht nach lautet die Antwort darauf: weil ich mich auch stetig entwickeln will und vielleicht kann mir eine Geschichte dabei helfen?

Klingt irgendwie albern und viel zu romantisiert, oder? Aber ich glaube wirklich daran, dass Geschichten und gerade gute Figuren in Geschichten einem Leser helfen können, sich selber zu entwickeln. Ganz egal, ob die Geschichte nun in einer realistischen Welt angesiedelt ist, oder doch in einem Fantasy-Universum. In jeder Geschichte finde ich als Leser (bestenfalls) eine oder mehrere Szenerien in denen ich mich selber wiederfinden kann – das können Lebensentscheidungen in puncto Beruf oder Lebensmittelpunkt sein, oder auch Problematiken in Freundschaften oder Beziehungen. Treffe ich als Leser auf eine Szene, die mich an eines meiner eigenen Probleme erinnert, bin ich gespannt, wie die Figur in dem Buch auf dieses Problem reagiert.

Natürlich heißt das nicht, dass die Lösung, die in dem Buch präsentiert wird auch die Lösung ist, die für mich greifen kann, aber ich erfahre neue Sichtweisen, neue Möglichkeiten über die ich dann für meine Situation bewerten und überprüfen kann.

Und nein, ich lese Bücher nicht um Lösungen für meine Probleme zu finden, aber – wenn ich Denkanstöße in ihnen finde, dass greife ich sie auf, denn dass ist eines der Aspekte, die Bücher für mich so wertvoll machen.

Sontje Beermann präsentiert in ihrem Buch „Rache ist Metal“ einige realistische Problematiken, die mir als Leser einige Denkanstöße geben.

Wie ist das bei euch? Regen euch persönliche Veränderungen von Protagonisten an auch über euch selber nachzudenken?

2 Kommentare

  • Claudia

    Ich finde gar nicht, dass das albern oder romantisiert klingt. „Konstant ist nur der Wandel“ ist mehr oder minder mein Lebensmotto. Ich bin sehr froh darüber, heute nicht mehr derselbe Mensch zu sein wie vor 10 Jahren und mich weiterentwickelt zu haben. Und mich interessiert an einem Buch vor allem, die die Figuren mit Konflikten oder schwierigen Situationen umgehen und auch, was es mit ihnen macht, mit gewissen Ereignissen konfrontiert zu werden. Macht es sie weicher oder härter? Stärker oder schwächer? (Es muss ja nicht immer eine Entwicklung zum Guten sein, auch wenn das meist so ist und von den meisten Lesern sicher auch bevorzugt wird). Was wäre denn eine Figur, die sich nicht entwickelt? Vor allem doch langweilig, denn sie wird für mich als Leserin schnell durchschaubar, vor allem aber kann ich mich schlecht einfühlen, denn keine Entwicklung bedeutet doch irgendwie auch emotionaler Stillstand. Sobald einen etwas berührt, ob positiv oder negativ, dann macht das doch etwas mit einem. Über jemanden, bei dem das nicht so ist und der am Ende, nachdem erzählenswerte Dinge geschehen sind, immer noch zu 100 Prozent derselbe Mensch ist wie zuvor, würde ich gar nicht lesen wollen. Der würde für mich nicht echt wirken, genau das erwarte ich aber von einem gut erzählten Charakter.

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