Questions, Quotes und Quatschen – Buchtrends
Einen wunderschönen guten Abend,
Endlich geht es auch auf „Bunte Worte“ weiter mit QQQ. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei den wunderbaren Bloggerinnen entschuldigen, die sich meiner Idee angeschlossen haben, die letzten Beiträge aber ohne mich gepostet habe, weil ich einfach nicht in der Lage war vernünftige Artikel zu schreiben. Also ein Hoch auf Between two Chapters, Verliebt in Zeilen, Biancas Bücherhimmel, Jenlovetoread, Glitastic Books, Talejas Wunderwelten und Sarah. Ich bin sehr froh, mit euch über Bücher und alles was dazu gehört zu quatschen!
Doch jetzt wollen wir erstmal losquatschen. Das heutige Thema ist nicht unbedingt „einfach“ und ich kann noch nicht einmal richtig sagen, wie ich darauf gekommen bin, aber irgendwie ging es mir nicht mehr aus dem Kopf und ich wollte unbedingt einmal meine Gedanken dazu aufschreiben.
Buchtrends – was ist das? Warum gibt es das? Und wie finde ich das eigentlich?
Ja, ich weiß, die Überschrift ist auch immer noch ein bisschen verwirrend, aber ich verspreche ich gebe mir größte Mühe Licht ins Dunkle meiner Gedanken zu bringen.
Während momentan wieder einmal große Diskussionen über Buchhypes geführt werden, habe ich mir Gedanken über „Buchtrends“ gemacht. Für mich ist ein Hype eher eine geschickte Werbekampagne. Es wird ein großer Augenmerkt auf ein Werk gelegt, das dann möglichst medienwirksam vermarktet wird. Nur in Ausnahmen entwickeln Bücher ohne die gezielte Werbung diese Wirkung und steigen zum Hype auf, der einem in den sozialen kaum entgehen kann.
Aber was ist ein „Buchtrend“? Bei Buchtrends müssen wir einen Blick auf den Inhalt werden. Immer wieder kommt es vor, dass ein Handlungselement, oder – gerade im Fantasygenre – ein Wesen gehäuft auftritt. Dies lässt sich z.B. an der Figur des Vampirs gut erklären: Ein Wesen, das im Fantasygenre immer schon Faszination hervorgerufen hat, wurde mit den „Twilight“ – Geschichten von Stephenie Meyer wieder deutlich zum Trend. Vampire waren wieder in aller Munde und bevölkerten regelrecht die Fantasyliteratur, während andere Wesen in den Hintergrund rückten. Der Trend wurde natürlich auch bereits wieder abgelöst und andere Wesen erfreuten sich größerer Beliebtheit.
Doch auch in realistischer Literatur gibt es immer wieder Trends, auch wenn sie vielleicht nicht so stark ins Auge fallen, wie eine Häufung von Wesen im Fantasygenre. Im letzten Jahr habe ich mehrere Jugendbücher gelesen, die sich mit dem Tod eines Familienmitgliedes (tatsächlich in allen Fällen die Schwester) auseinanderstetzen und von dem Kampf berichten, wenn man „über“ bleibt und versuchen muss wieder einen geregelten Alltag zu leben.
Auch in den Genres lassen sich Trends erkennen. New Adult-Romane, in denen sich dramatische Liebesgeschichten abspielen, sprießen quasi an jeder Straßenecke, um sich in Drama und Überraschungsmomenten zu überbieten. Vor einigen Jahren noch total unbekannt, haben diese Geschichten nun eine eigene Genre-Bezeichnung und damit auch eigene Regale in den Buchhandlungen. So kann man gut erkennen, dass die Nachfrage natürlich die Trends bestimmt.
Buchtrends an sich hat es quasi immer schon gegeben, sie werden in Teilen auch von den großen Verlagen fokussiert – was die Leute gerne lesen, verkauft sich gut, also gebe ich den Leuten noch mehr Geschichten in dieser Richtung, was sich dann auch gut verkauft. Bis der Markt übersättigt ist und sich einem neuen Trend annimmt. Klar ein Wirtschaftsunternehmen muss ja schließlich auch an den Umsatz denken.
Zu Zeiten eines großen Trends haben es neue Autoren, die andere Themen ansprechen schwer in den großen Verlagen Fuß zu fassen, doch hier liegt die Chance der kleinen Verlage. Sie haben die Möglichkeit eine bunte Vielfalt anzubieten, den Buchtrends nicht immer zu gehorchen und so eine breite Leserschaft anzusprechen. Ja, das führt in der Regel dazu, dass kleine Verlage auch „klein“ bleiben, sorgt aber auch für Beständigkeit und einen treuen Kundenstamm. Außerdem können sie sich ihre Unabhängigkeit beibehalten.
Die Bedeutung der Buchtrends für das Verlagswesen ist also ziemlich klar, doch welche Bedeutung hat ein Buchtrend für uns Leser? Ich kann hier natürlich nur für mich sprechen – aber ich sehe Buchtrends folgendermaßen: Jeder von uns Lesern hat Themen, Wesen, oder Ähnliches, für die er sich interessiert. Je mehr Geschichten es zu diesem Thema gibt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass da meine „Herzengeschichte“ dabei. Ja klar, nicht jedes Buch über Vampire ist gut, aber Vampire sind faszinierende Wesen und ich mag es immer wieder neue Facetten entdecken zu können, die erst dann entstehen, wenn sich viele Autoren Gedanken über Geschichten machen, in denen Vampire eine Rolle spielen.
Und gerade in der Jugendliteratur liebe ich es, dass es zu ein und demselben Thema gefühlt 1000 Geschichten gibt. Man erhält so viele verschiedene Gedankenanstöße, man lernt und fühlt so viele Dinge, bis man die Geschichte findet von der man sagt – „Ja, das sind genau die Worte, die mein Herz fühlt“ (Ja, das klingt kitschig, aber wenn man mal ehrlich ist, ist es das was wir suchen – unsere tiefsten Gefühle und Gedanken in einer wunderbaren Geschichte). Man liest eine Geschichte und man fühlt sich verstanden.
Buchtrends sind etwas, das allen Beteiligten helfen kann – den Verlagen als Wirtschaftsunternehmen und uns Lesern, die von ihrem Lieblingsthema immer und immer wieder neue Geschichten vorgesetzt bekommen und auch wenn nicht einmal annähernd jede Geschichte auch eine gute Geschichte ist, die Fülle an Büchern, die uns Buchtrends bescheren, ist auch eine Fülle an Geschichten, die man entdecken kann.