Rezension: Perfectly Broken – Sarah Stankewitz
Einen wunderschönen guten Morgen,
weiter geht es im Rezensionsmarathon. Heute mit einem Buch, dass ich eigentlich gar nicht lesen wollte – warum? Ganz einfach. Eigentlich hatte ich nach all den New Adult und Romance Büchern jetzt wirklich vermehrt Lust auf Thriller und Fantasy, aber ich habe Beiträge und Rezensionen zu diesem Buch gesehen, die so unglaublich negativ waren, dass ich mich gefragt habe, ob ich das alles auch so sehen würde. Nach dem ich diese wirklich vernichtenden Aussagen zu der Geschichte gehört habe, habe ich als allererstes eine andere Bloggerin angeschrieben, mit der ich schon häufiger geschrieben hatte und von der ich wusste, dass sie das Buch auch gelesen hatte. Die Aussagen hatten nämlich nicht nur negative Eindrücke in mir ausgelöst, sondern auch das Gefühl, dass es Elemente in der Geschichte gibt, die sich deutlich mit einer anderen Geschichte überschneiden. NetGalley hat mir dann glücklicherweise ein eBook der Geschichte zur Verfügung gestellt und ich konnte mir selbst ein Bild machen – und ich habe eines gelernt: man sollte wirklich immer selber einen Blick auf die Geschichten werfen – denn ich kann nicht wirklich etwas Negatives zu der Geschichte sagen:
Brooklyns Leben wird von einen Tag auf den anderen komplett auf den Kopf gestellt, als ihre große Liebe bei einem Unfall stirbt. Ein Jahr später startet sie einen letzten Versuch irgendwie aus ihrem Loch heraus zu kommen und verlässt ihre Heimat Manchester um in der Kleinstadt Bedford neu anzufangen. Einen Job hat ihre Mutter ihr vermittelt, Brooklyn muss sich nur noch auf die Suche nach einer Wohnung machen – doch Bedford ist klein und die Auswahl gering. Die einzige Wohnung, die zu Brooklyns Vorstellungen passt hat einen komischen Makel – im Schlafzimmer ist eine Tür zur Nachbarwohnung. Zwar fest verschlossen, aber doch da.
Kaum ist Brooklyn eingezogen hört sie ihren Nachbarn und mit dem Klang seiner Stimme, seiner Musik und den Zetteln, die er ihr unter der Tür durchschiebt, platzt er in ihr Leben und bringt erneut alles durcheinander.
Ich bin an diese Geschichte herangegangen mit all den negativen Kommentaren im Kopf und einem Spoiler, der den absoluten Wendepunkt der Geschichte verrät (keine Sorge, das wiederhole ich nicht) – und trotzdem war die Geschichte an keiner einzigen Stelle langweilig oder langwierig.
Brooklyn ist traurig und diese Trauer nimmt einen großen und vollkommen angemessenen Raum in der Geschichte ein. Die Trauer wird in klaren und gut formulierten Sätzen dargestellt und wirkt an jeder Stelle vollkommen authentisch. Man kann ihren Kampf zwischen Trauer und Neuanfang gut nachvollziehen und mit Brooklyn zusammen trauern und hoffen.
Auch das Zusammentreffen zwischen Brooklyn und Chase finde ich wirklich gelungen, es ist spannend und emotional mit anzusehen, wie die beiden durch eine Wand eine Bindung zueinander aufbauen und schließlich aufeinander treffen. Der innere Konflikt, den Brooklyn dabei mit sich selber ausfechtet ist gut dargestellt und wirkt ebenfalls sehr realistisch.
Die Nebenfiguren sind passend und bieten ein gutes Gegengewicht zu den beiden Hauptfiguren, sie machen die Handlung lebendig und lockern die Stimmung immer wieder auf.
„Perfectly Broken“ ist eine gelungene New Adult-Geschichte, die gekonnt Trauer und Hoffnung ausbalanciert und einem dabei gute Unterhaltung bietet. Die negativen Kritikpunkte, die ich im Vorfeld erfahren habe, konnte ich nicht nachvollziehen und auch wenn mir das Ende letztendlich ein wenig zu kitschig war, tut das dem positiven Leseerlebnis keinen Abbruch.